Der Kreuzberg bei Bonn - Straminstickerei nach einem Aquarell-Kreide Gemälde von August Macke - © BIZ
🎨 Wie alles begann – Die Geschichte der Tentakulum Painters Threads
Die Geschichte der Tentakulum Painters Threads ist untrennbar mit der Lebensreise von Bärbel-Ingeborg Zimber (BIZ) verbunden – einer Frau, die schon seit ihrer Jugend verschiedene Kunstformen miteinander verknüpft hat.
Die intensive Beschäftigung mit der Handstickerei brachte sie bald zu den großen Namen der Kunst, besonders zu jenen, die selbst mit textilen Techniken experimentierten oder deren Werke durch textile Strukturen inspiriert waren.
Eine besondere Faszination übten die Künstlerinnen und Künstler des Blauen Reiters auf sie aus – allen voran Kandinsky, Klee, Macke und Marc, aber auch Gabriele Münter und Marianne von Werefkin begleiteten sie auf ihrem künstlerischen Weg.
Aus dieser Auseinandersetzung heraus entstand der Wunsch, Farbe, Form und Textil auf neue Weise zu verbinden – und genau daraus wuchsen die Painters Threads:
Garnkollektionen, die wie gemalte Bilder wirken.
Tauche ein in diese farbenfrohe Welt – und entdecke, wie sich Kunst und Textil zu etwas ganz Eigenem verbinden.
Voller Kreativität. Voller Ausdruck. Und immer ein bisschen anders.
freie dreidimensionale Stickerei
auf handgefärbtem Seidenorganza
appliziert auf handgeschnitztem Speckstein
© BIZ
🧵 Zwischen Kunst und Nadel – Wie August Macke die Sicht veränderte
Bevor BIZ sich intensiv mit dem Sticken beschäftigte, galt ihre Begeisterung vor allem den Impressionisten – ihr Blick war fokussiert, fast ausschließlich auf diese Richtung der Kunst gerichtet.
Doch mit der Ausbildung in der Handstickerei begann sich ihre Perspektive zu weiten.
Nach und nach traten die Expressionisten in den Vordergrund – mit ihrer klaren Formensprache, der emotionalen Tiefe und der intensiven Leuchtkraft der Farben.
Gerade für jemanden, der mit Nadel und Faden arbeitet, übten diese Werke eine ungeheure kreative Anziehungskraft aus.
📚 Die Entdeckung Mackes
Ein Wendepunkt kam in Form eines unscheinbaren kleinen Büchleins:
„Kunsthandwerkliche Arbeiten August Mackes“
Darin fand BIZ Stickentwürfe des Künstlers – eine Entdeckung, die sie tief berührte.
Wenig später sah sie auf einer Ausstellung des Rosgarten Museums in Konstanz eine Stickerei, die nach einem Originalentwurf Mackes gefertigt worden war.
Der Funke war endgültig übergesprungen.
✨ Stickende Erinnerungskultur
Besonders bewegend war für BIZ eine Passage in der Autobiografie des Kinderarztes C. Lindenberg, einem engen Freund der Familie Macke.
Er beschreibt darin einen Besuch kurz nach August Mackes frühem Tod.
Die Familie saß beisammen – und stickte nach seinen Entwürfen.
Ein stilles, tröstendes Ritual. Eine Form des Erinnerns mit Nadel und Faden.
Diese Begegnungen mit August Macke – in Büchern, in Ausstellungen, in Worten – haben BIZ’ Blick auf das Stickhandwerk grundlegend verändert.
Sie zeigen, wie stark Kunst, Erinnerung und Textil miteinander verwoben sein können.
🧵Wie aus Farbe Faden wurde – die Geburt der Painters Threads
Das erste Bild, das BIZ in eine textile Technik umsetzen wollte, war „Der Kreuzberg bei Bonn“ – eine zarte Aquarell-Kreide-Arbeit von August Macke.
Der Gedanke war klar: Das Garn sollte nicht aus gleichmäßigen, sich wiederholenden Farbfolgen bestehen, sondern eine lebendige Komposition der verwendeten Farben widerspiegeln – wie ein gemaltes Bild.
Nach vielen Wochen intensiven Tüftelns und Experimentierens mit unterschiedlichsten Färbemethoden entwickelte BIZ eine ganz eigene Technik: Die Painters Technik – eine Methode, bei der Garne nicht einfach eingefärbt, sondern mit Farbe „bemalt“ werden.
Diese Technik bringt exakt das zum Ausdruck, was die kleine Färbemanufaktur vermitteln will:
🎨 Exklusivität, Ausdruck, Extravaganz.
Jedes Garnstück ist ein Unikat – ein kleines Kunstwerk für sich.
💡 Vom Experiment zur Begeisterung
Als das erste Garnprojekt fertig war, zeigte sich schnell: Die Reaktionen waren überwältigend.
Studierende der International School for Textile Arts (heute: Akademie für Textiles Gestalten) und Besuchende gleichermaßen waren begeistert – und wollten sofort selbst mit diesem besonderen Garn arbeiten.
Zunächst war geplant, die Garne nur für eine Serie von Stickpackungen zu verwenden, die sich mit der Umsetzung von Gemälden in textile Techniken beschäftigen sollte. Doch dieses Projekt blieb in der Planungsphase stecken – und das Garn machte sich einfach selbstständig.
Wie auch immer es geschah – plötzlich landeten die Painters Threads in den Händen von Kreuzstich-Designern. Und diese verliebten sich augenblicklich in das Garn. Das Rad kam in Bewegung.
🌈 Eine Idee wird zur Bewegung
BIZ freute sich riesig über das positive Echo – doch sie wusste auch: Diese Art der Handfärbung lässt sich nicht einfach standardisieren.
Jede Färbung ist anders, jede Charge eine kleine Überraschung.
Aber textile Enthusiast:innen schreckt so etwas nicht ab – im Gegenteil! Die Technik wurde verfeinert, perfektioniert – und die Serienproduktion begann. So wurden die Painters Threads geboren.
🖌️ Namen mit Geschichte
Jede Farbe trägt den Namen einer Künstlerin oder eines Künstlers:
Die Nachnamen bei Malern (z. B. Macke), die Vornamen bei Malerinnen (z. B. Frida).
Nur eine Ausnahme gibt es: ClaudeM – als Hommage an den unvergesslichen Claude Monet.
Die Farben selbst sind inspiriert von den typischen Farbstimmungen der jeweiligen Künstler:
Farben, die sie besonders häufig verwendet haben – oder solche, die ikonisch für ein bestimmtes Werk stehen.
📦 Sammlerstücke mit Seele
Heute haben die Painters Threads eine treue und stetig wachsende weltweite Fangemeinde.
Viele sammeln die Farben, freuen sich auf jede neue Färbung – und entdecken sie immer wieder neu.
Und BIZ?
Sie staunt noch immer darüber, wie aus einer kleinen Idee eine so große Freude für so viele geworden ist.
Ein Garn, das inspiriert. Und verbindet.
👉 Die aktuellen Farben und Links zu den Künstler*innen findet ihr hier.
“Die Mehrfarbengarne mit dem natürlichsten Farbverlauf ever”
(Zitat von Judith Baker-Montano)
								Vom kleinen Faden zur großen Bewegung
📦 Vom Döckchen zur Spule – Die Evolution der Painters Threads
In den Anfängen war alles noch überschaubar:
Zehn Döckchen pro Farbe, fünf verschiedene Garnqualitäten – so fing die Geschichte der Painters Threads an.
Niemand hätte damals geahnt, dass das Unternehmen einmal über 40 verschiedene textile Produkte in 40 Farben anbieten würde.
Heute finden jährlich rund 100.000 Döckchen und Stoffe ihren Weg in alle Welt – und verleihen den Projekten der Studierenden der International School for Textile Arts einen ganz besonderen Charakter.
🔄 Wachsen heißt: sich verändern
Natürlich ging dieser Weg nicht ohne Herausforderungen.
Die Prozesse vor und nach dem Färben mussten neu gedacht werden.
Und wie oft mussten sich die Verantwortlichen die Frage anhören:
„Warum habt ihr schon wieder die Verpackung geändert?“
(Die ehrliche Antwort: Es waren insgesamt fünf seit 1995…)
Mit jedem Wachstumsschub kamen neue Anforderungen, mehr Varianten, mehr Garn, mehr Arbeit.
Gerade das Wickeln und Etikettieren der Strängchen war eine Herausforderung, die nicht einfach ausgelagert werden konnte.
Selbst die fleißigsten Hände stießen irgendwann an ihre Grenzen.
🛍️ Headerbags – ein Zwischenschritt
Eine erste große Lösung waren die Headerbags – praktisch, aber nicht ideal.
Die Beschaffung war schwierig, denn der Markt war auf Großabnehmer ausgerichtet.
Einige Materialien wie Soie de Paris oder Soie Ovale passten zudem einfach nicht gut hinein.
Und wieder war klar: Verpackung ist Handarbeit – und frisst Zeit.
🔁 Snap-Spulen: klug gewickelt
Die zündende Idee kam mit den Snap-Spulen –
eine Verpackungslösung, die sich immer mehr in der Handstickerei durchsetzt.
✔ Sie können maschinell befüllt werden.
✔ Die Garnenden sind geschützt.
✔ Die Spulen sind stabil, vielseitig – und sogar wiederverwendbar!
Viele Kund:innen nutzen sie heute auch für Restgarne oder kreative Upcycling-Projekte:
von bunten Vorhängen bis zu textilem Schmuck. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Und nicht zuletzt:
Snap-Spulen sind ressourcenschonender als Papierspulen – und stammen in diesem Fall aus europäischer Produktion.
💡 Was bleibt?
Eine klare Erkenntnis:
Verpackung ist mehr als Hülle – sie ist Teil des Produkts.
Und sie muss mitwachsen – genauso wie das Unternehmen selbst.
Die Wickelmaschine war unsere erste Errungenschaft. Auch nach so vielen Jahren unterstützt sie uns kräftig bei unserer Arbeit, auch, wenn die Wickel-Technik sich inzwischen gewandelt hat.
Beim Konfektionieren ist die Produktion inzwischen schon ein bisschen moderner geworden. Zwei teilautomatische Spulmaschinen sind hier die Helferlein. Immer noch viel Handarbeit, aber es geht halt schon schneller….
Daran hat sich bis heute nicht viel geändert… BIZ steht immer noch jede Woche stundenlang in der Färberei und hat Spaß daran, aus weißen Fäden bunte zu machen.
Schöne bunte Welt, auch beim Trocknen ist der Vorgang noch derselbe wie zu Beginn des Abenteuers.
Manchmal ist es allerdings einfacher, die Materialien, wie hier bei AMC-Karten, einfach ins Freie zu legen und zu hoffen, dass kein unerwarteter Regen oder Sturm aufzieht! 🌤️😊
Unsere Mischpakete nehmen auch gerne mal ein Bad in der Wanne. Wie hier zum Beispiel Kokons!
Manchmal muss sogar der Herr des Hauses in die Welt des bügelnden Abenteuers eintauchen und die Bügelmaschine zähmen! 🌪️💼😄
BIZ hatte in ihrem Leben schon viele Schleuder-Jobs, aber diesen mag sie besonders: Wenn die Waschmaschine mal wieder ihr Gleichgewicht verliert, setzt sie einfach ihres dagegen und platziert sich beim Schleudergang auf der Waschmaschine! Es ist immer wieder ein amüsanter Balanceakt. 😄
Auf Messen hatten unsere Azubinen neben der Arbeit auch jede Menge Spaß (wie hier auf der Handarbeitsfachmesse h+h cologne) – besonders beim Erstaunen darüber, wie viele Männer im Anzug und Krawatte auf einer Fachmesse für Handarbeiten unterwegs sind! 🤵✨😄
Oder die Azubine darf nach einem Messebesuch die Strängchen wieder ordentlich einsortieren. Auch wenn es heute Spulen sind, fühlt es sich manchmal genauso an wie eine fröhliche Sisyphus-Aufgabe! 🔄😄
Messen sind immer nur möglich mit ganz lieben Helferinnen und Helfern wie hier Manuela von Nadel und Faden in Freiburg auf der L’Aiguille en fete in Paris.
Oder Jan auf der Handarbeitsfachmesse TNNA in Indianapolis (US)
Bis es auf unseren Messeständen so aussieht geht auch die ein oder andere Stunde ins Land.
Dieses herzliche Bild von zwei unserer Azubinen möchten wir euch nicht vorenthalten. Ein so liebevoller Versand ist sicherlich nicht überall zu finden! 🌟💕
